Alle wichtigen Begriffe rund um zeitgemäßes Sprachenlernen

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Active Recall
Aktives Erinnern an Lerninhalte. Das kann mündlich sowie schriftlich erfolgen. Dabei werden beispielsweise Fragen zum Lerninhalt beantwortet oder das Gelernte in eigenen Worten zusammengefasst. Es hilft zum eigenen überprüfen, ob das Gelernte (Grammatische Regeln etc.) verstanden wurde und hilft, sich dieses besser zu merken. + Es wird selbst bemerkt, an welchen Stellen noch Verständnislücken sind. + Sehr universell und dadurch vielseitig, auf die verschiedensten Materialien und Lehrinhalte anwendbar. + Sorgt für tiefgreifenderes Verständnis. - Kann als sehr aufwendig und anstrengend empfunden werden.
AHA-Moment
Der Moment, in dem man einen Lerngegenstand durch eigenständiges Erarbeiten versteht. Die Emotionen in diesem Moment erleichtern das Einprägen und das Erinnern. + Das Verstehen fühlt sich positiv an. + Bessere Erinnerungsleistung. - Dinge, die durch ein Aha-Moment gelernt werden, werden für korrekt gehalten und häufig nicht noch einmal hinterfragt.
Aktives Sprachenlernen
Beim aktiven Lernen sind die Lernenden selbst aktiv und erforschen eigenständig den Lerngegenstand. Im Sprachenlernen ist es besonders wichtig aktiv zu lernen und die Sprache viel anzuwenden. Die Lehrperson hat in dem Prozess eher eine begleitende Funktion und stellt die Aufgabenstellung sowie grundlegende Materialien zur Verfügung, die von den Lernenden bearbeitet werden. + Motivierend + Förderung der Sprachkenntnisse, anstatt reiner Wissensaneignung. + Kommunikationsfähigkeiten werden erlernt. - Ein gewisser Wissensstand sollte vorhanden sein, auf dem gut aufgebaut werden kann. - Schwächere Lernende müssen gesondert mit einbezogen werden, da sie sonst schnell zurückfallen. → siehe im Gegensatz Passive Methoden
Animationen
Ein bewegtes Bild (fotografisch, oder gezeichnet), dass der Erklärung eines Lerngegenstandes dienen kann. Häufig in Erklärvideos genutzt, um gesprochene Erklärungen visuell zu unterstützen. + Animationen führen zu einem einfacheren Verständnis und einer besserer Behaltensleistung. - Technische Kenntnisse notwendig, um Animationen zu erstellen.
Anki
Kostenlose Lernsoftware als Ergänzung zu Sprachlern-Apps und Sprachkursen. Man kann eigene Lerninhalte auf digitalen Karteikarten erstellen und Bilder, Videos und Audios hinzufügen. Anki unterstützt bei einem lernförderlichen Wiederholungsintervall. + Automatisierte Wiederholungsrhythmen führen zu besserer Behaltensleistung. + Aktiver Abruf, Testeffekt (→ siehe auch: Testeffekt). + Vorgefertigte Karteikarten können genutzt werden. - Vokabeln werden durch Anki häufig nicht im Kontext gelernt.
Apps (Sprachlern-Apps)
DuoLingo, Busuu, Babbel, Rosetta Stone sind bekannte Sprachlern-Apps und bieten eine weitere Lernmethode, um selbstständig eine Fremdsprache zu lernen, Kenntnisse aufzufrischen oder zu vertiefen. + Es kann immer und überall gelernt werden. + Erinnerungen an das Lernen durchs Programm bzw. die App. + Teilweise integrierte Live-Sessions und einen Zugang zu einer Community. - Lernen durch Wiedererkennen oder Ausschlussverfahren (→ siehe auch: Multiple-Choice-Aufgaben). - Disziplin und Zeitmanagement notwendig.
Asynchrones Sprachenlernen
Asynchrones Lernen heißt, dass Lehrinhalte zur Verfügung gestellt werden, die jederzeit und von überall gelernt werden können, meist als E-Learning-Material. So können die Lernenden nach ihrem eigenen Zeitmanagement lernen. Insbesondere wenn nicht genug Zeit für einen Sprachkurs vor Ort ist, ist ein asynchrones Lernprogramm eine gute Möglichkeit, um trotzdem erfolgreich die Zielsprache zu erlernen. Im Blended Learning (→ siehe Blended Learning) wird asynchrones und synchrones Lernen kombiniert. + Mehr Flexibilität und die Möglichkeit zum eigenen Zeitmanagement. + Die Lehrinhalte können beliebig oft angeschaut werden. + Mehr Individualisierung durch verschiedene Aufgabenformate ermöglicht. - Eigenständiges Lernen und Selbstdisziplin gefordert. → Siehe im Gegensatz Synchrones Lernen
Auditives Lernen im Sprachenlernen
Kinder lernen ihre Muttersprache zunächst über den auditiven Weg. Sie erlangen somit schnell ein Verständnis und ein Gefühl für die Sprache. Das auditive Lernen funktioniert auch bei Erwachsenen zu einem gewissen Teil. Melodie und Klang bis hin zu Vokabeln und einem Gefühl für die Grammatik kann durchs Hören einer Sprache gelernt werden. + Auditives Lernen funktioniert häufig unbewusst und daher ganz nebenbei. + Zu Beginn eines Lernprozesses auditiv zu lernen, sorgt für einfacheres Lernen im späteren Lernprozess. + Auditives Lernen kann ganz leicht nebenbei im Alltag eingesetzt werden (Radio, Musik oder Podcasts hören). - Man hat nicht das Gefühl Fortschritte zu machen, da das Lernen unterbewusst passiert. Aufgabenorientiertes Lernen im Sprachenlernen Aufgabenorientiertes Lernen versucht Anforderungen herzustellen, die sich auch in natürlichen Situationen wiederfinden. Aufgaben sind offene und flexible Anforderungen an den Lernenden, die ein selbstständiges Erarbeiten erfordern (→ siehe auch: Lernerautonomie). Die Lernenden bringen kontext- und inhaltsgerichtet eigene Ideen ein und lernen diese auch in Gruppen zu kommunizieren. Im Sprachenlernen können Lernende zum Beispiel vor bestimmte Kommunikationsaufgaben gestellt werden und werden durch Hilfestellungen im Sinne des Scaffolding (siehe Scaffolding) durch die Aufgabe geleitet. Im Gegensatz dazu steht das Lernen durch Übungen, welches sich durch Wiederholung bestimmter grammatischer oder lexikalischer Phänomene auf den formal richtigen Gebrauch der Sprache konzentriert. + Vorbereitung auf reale Situationen + Eigene Gedanken und Interessen können eingebracht werden, wodurch wiederum die Motivation gestärkt wird. - Im Gegensatz zu Übungen sind Aufgaben komplexer und können daher überfordernd sein. Die notwendige Hilfestellung (→ siehe auch Scaffolding) muss erfolgen. → Siehe im Gegensatz: Übungen
Augmented Reality (AR)
Augmented Reality, auf Deutsch auch als "erweiterte Realität" bezeichnet, beschreibt die Technologie, durch welche die physische Realität mit virtuellen Elementen angereichert wird. Mit AR können virtuelle Objekte und Informationen in die Umgebung der realen Welt integriert werden, sodass sie für den Betrachter sichtbar sind. Die Technologie findet bereits in verschiedenen Bereichen in unserem Alltag Anwendung. Beispielsweise in Spielen wie Pokémon Go, bei denen virtuelle Kämpfe in der realen Welt mittels Smartphone-Kamera ausgetragen werden, oder in der Verwendung von Snapchat-Filtern, die Gesichtern lustige oder kreative Veränderungen hinzufügen. AR bietet jedoch nicht nur Unterhaltung, sondern auch geschäftlichen Mehrwert. Insbesondere im Marketing wird AR in verschiedenen Branchen regelmäßig eingesetzt. Zum Beispiel ermöglicht es die virtuelle Anprobe von Brillen, um Kunden die Auswahl eines Modells zu erleichtern. Ebenso kann AR im Bereich Heimwerken genutzt werden, um virtuell verschiedene Bodenbeläge, Tapeten und Möbel in der eigenen Wohnung auszuprobieren. Im Bildungsbereich eröffnet AR neue Möglichkeiten des Lernens. Lehrende können mithilfe von AR-Apps komplexe Konzepte veranschaulichen, indem sie dreidimensionale Modelle erzeugen, die die Lernenden interaktiv erkunden können. Sie hierfür auch den nächsten Beitrag zu AR im Sprachenlernen. + Mehrwert für Marketing und digitale Bildung. + AR ist interaktiv, innovativ und abwechslungsreich. - Aufwendig in der Erstellung.
Augmented Reality (AR) im Sprachenlernen
Augmented Reality hat auch im Sprachenlernen Anklang gefunden und wird von innovativen Köpfen auf verschiedene Weisen in den Sprachlernprozess integriert. Diese Technologie ermöglicht es Lernenden, ihre Fremdsprachenkenntnisse auf interaktive und unterhaltsame Weise zu verbessern. Eine Möglichkeit ist beispielsweise die lebendige Erweiterung des Wortschatzes. Durch die Verwendung von AR können Lernende in ihrer Umgebung virtuelle Schilder, Beschriftungen und Objekte sehen, die mit den entsprechenden Übersetzungen oder Definitionen in der Zielsprache versehen sind. AR ermöglicht es auch, dass beispielsweise Zoo-Tiere durch die Wohnung laufen oder virtuelle Personen auftauchen, mit denen man interagieren kann. Der Gedanke dahinter ist, dass sich Dinge besser einprägen, wenn man sie in "realer" Umgebung gesehen hat und gleichzeitig das passende Wort lernt. Zudem gibt es Bücher, die AR nutzen, um 2D-Darstellungen mit mehr Leben zu erfüllen. Beim Scannen eines QR-Codes erscheint eine 3D-Darstellung, was nicht nur für mehr Interaktion sorgt, sondern auch die Motivation steigert, indem es Abwechslung bietet. + Verbildlichung trockener Lernmaterialien. + Lernen über verschiedene Sinne. + Mehr Motivation durch innovatives, interaktives Lernen. - Aufwendig und teuer in der Erstellung. - Wenige kostenlose und einfach zugängliche AR Apps
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